Tantra Massage als sexueller Erlebnisraum oder unmoralisch?
„Das ist doch Prostitution, was du da machst.“
Diesen Satz höre ich immer wieder.
Und weißt du was? Rechtlich gesehen stimmt das sogar – Tantramassagen fallen unter den Begriff der Prostitution.
Für mich persönlich spielt das allerdings keine Rolle. Ich finde das nicht schlimm.
Viel interessanter ist doch die Frage:
Warum bewerten und moralisieren wir unser Bedürfnis nach Nähe, Intimität, Leidenschaft und Lust überhaupt?
💫 Sexualität als menschliches Bedürfnis
In meiner Arbeit begegne ich Menschen, die sich danach sehnen, sich selbst wieder zu spüren.
Viele von ihnen sind einsam – manche leben allein, manche in einer Beziehung, die innerlich leer geworden ist.
Andere kämpfen mit Ängsten, sozialer Unsicherheit, traumatischen Erfahrungen oder dem Gefühl, „nicht richtig“ zu sein.
In einem geschützten Raum dürfen sie wieder Nähe zulassen – körperlich, emotional, energetisch.
Diese Räume sind kein Ort des Konsums, sondern der Achtsamkeit. Hier geht es nicht um "Sex" oder "Orgasmus" als Ware, sondern um eine Begegnung, die nährt.
Ein Raum, in dem der Mensch einfach sein darf, ohne Scham, ohne Bewertung.
Die Rückmeldungen meiner Klient*innen zeigen mir immer wieder, wie kraftvoll diese Erfahrungen sind:
Sie sprechen von mehr Selbstvertrauen, innerer Ruhe, Lebensfreude – und davon, sich endlich wieder lebendig zu fühlen.
🌺 Warum wir Sexualität neu denken dürfen
Wir leben in einer Gesellschaft, die Sexualität überall zeigt, aber kaum ehrlich darüber sprechen kann.
Was offen, natürlich und lebensbejahend sein könnte, wird moralisch aufgeladen, kontrolliert und in Schubladen gesteckt.
Doch Sexualität ist kein Problem, das man lösen muss.
Sie ist ein Teil unserer Lebenskraft – ein Tor zu Bewusstsein, zu Heilung, zu innerer Freiheit.
Wenn wir beginnen, Sexualität nicht moralisch, sondern menschlich zu betrachten, verändert sich alles:
Berührung wird zu Kommunikation.
Nähe wird zu Vertrauen.
Lust wird zu Lebendigkeit.
🌕 Bewusste Erlebnisräume als Weg zu sich selbst
Ein tantrischer Raum ist kein Ort der Grenzüberschreitung – er ist ein Ort des Bewusstseins.
Hier darf der Mensch sich selbst wieder begegnen, jenseits von Rollen, Erwartungen oder gesellschaftlichen Zuschreibungen.
Hier geht es nicht um Leistung, sondern um Präsenz. Nicht um Begehren, sondern um Begegnung.
Vielleicht sollten wir also weniger darüber diskutieren, was Tantramassage juristisch ist, und mehr darüber nachdenken, warum wir Berührung und Sexualität so stark bewerten.
💗 Einladung zur Bewusstheit
Ich wünsche mir, dass wir Sexualität wieder als etwas Echtes, Ehrliches und Menschliches begreifen –
nicht als Tabu oder moralisches Problem, sondern als natürlichen Teil unseres Seins.
Wenn dich diese Gedanken berühren, lies in meinem Roman „Pause vom Leben“ weiter. Dort schreibe ich über den Mut, innezuhalten, zu fühlen und das eigene Leben wieder bewusst zu gestalten.