Zwei Frauen, die sich sinnlich umarmen. Abschnitt einer Tantramassage, Berührungscoaching und sinnlicher Berührung
on October 23, 2025

Wenn Berührung zur Begegnung mit dir selbst wird

Eine Erfahrungsreise einer Frau – von alten Wunden zu neuer innerer Stärke

Manchmal führt uns die Sehnsucht nach mehr Nähe zu uns selbst an Orte, die wir lange gemieden haben.
Eine meiner Klientinnen hat in einer Tantra-Massage erfahren, wie heilsam es sein kann, dem eigenen Körper mit Achtsamkeit und Liebe zu begegnen – und was geschieht, wenn alte Verletzungen sich zeigen dürfen.

Mit ihrem Einverständnis darf ich ihre Geschichte mit Euch teilen.
Sie erzählt von Mut, Verletzlichkeit und der tiefen Wandlung, die entstehen kann, wenn wir beginnen, unseren Körper wirklich zu spüren – und unsere Sexualität als lebendige, schöpferische Kraft anzunehmen.

 


 

🌹 Die Begegnung

Inspiriert durch die sexuellen Erfahrungen einer Freundin, entschloss sich Anna eine Tantra-Massage zu gönnen.
Das seriöse Profil der Masseurin – die vom Alter her ihre Tochter hätte sein können – gefiel ihr. Und tatsächlich, das einführende Gespräch bestätigte Anna in dem Gefühl, dass sie bei der richtigen Person gelandet war.

Auf die Frage, was sie sich wünsche, antwortete Anna klar:

«Ich möchte mit Hilfe einer Frau meinen Körper besser kennenlernen. Wenn es mit deiner Massage zu einem Orgasmus kommt, ist dies wundervoll, ich bin aber nicht darauf fixiert.»

Bei der allgemeinen Massage entspannte sich Anna schnell.

Als die Masseurin mit ihrer Hand jedoch sachte und liebevoll in ihre Vagina drang, sträubte sich in Anna alles gegen diese *Eindringlingin*, als wäre ihre Vagina ein Igel, der Gefahr wittert und die Stacheln aussendet.

Anna sagte der Masseurin unmittelbar, dass es sie brenne, die junge Frau zog ihre Hand sofort zurück. Und Anna wusste jetzt auch, dass sie dieser Masseurin von einem frühkindlichen Übergriff erzählen musste. Anna sprach davon, während die Masseurin sie streichelte. Und plötzlich erschütterte ein immenser Tränen-Schwall die Frau.

Woraufhin die Masseurin sie aufhob wie ein kleines Kind. Sie drückte Anna an sich wie ein Baby. Anna legte ihren Kopf auf deren Schultern, alles bebte und schluchzte in ihr; immer wieder streichelte und tröstete die Masseurin sie, da die Tränen nicht versiegen wollten. Das Geräusch des mütterlichen Kusses auf ihrem Haar rief eine tiefe Sehnsucht in ihr wach.

Bei der innigen Umarmung am Ende der Massage hatte Anna den Eindruck, zum ersten Mal keine Angst vor einer weiblichen Umarmung zu haben, die Brust, die sie an sie drückte, war eine ausdrücklich mütterlich-beschützende.

Nach dieser eindrücklichen, intensiven Massage und dem verständnisvollen Gespräch mit der Masseurin fragte sich Anna auch Folgendes: Hatte sie unbewusst, eine Tantra-Massage bei einer Frau gesucht, nicht um eines sexuellen Bedürfnisses wegen, sondern auch wegen bestehender Zweifel ihrer geschlechtlichen Orientierung wegen? Immer hatte ihr der weibliche Körper besser gefallen als der männliche. Ja, Brüste können Anna erregen. Aber sich tatsächlich von einer anderen Frau angezogen, hatte sie sich nie gefühlt. In anderen Frauen hatte sie eher immer Facetten gesehen, die sie selber gerne auch hätte sein wollen.

In dieser Berührung, in dieser körperlich-seelischen Vereinigung von Präsenz, Achtsamkeit und Annahme, begann Heilung.
Es war mehr als Berührung: Es war eine Rückkehr zu sich selbst – in die eigene Würde, in die eigene Weiblichkeit, in die eigene Kraft.

 



Einige Wochen nach dieser Begegnung schrieb mir Anna erneut. Ihre Worte zeigen, wie weit die Veränderung reichte – weit über die Tantra Massage hinaus, hinein in ihr gelebtes Leben:

*„Durch die Begegnungen, die Berührungen von Dir kommt so Vieles ins Rollen in meinem Leben.
Im Moment muss ich die dadurch gewonnene Sicherheit im Auftreten noch in meinen Alltag integrieren.
Du weisst, dass ich keine unglückliche Frau bin, aber durchaus eine, der etwas fehlt.

Es fliesst nicht nur in mir, auch um mich: Enkel kommen zur Welt, Menschen, die mir sehr nahe standen, sterben, mein Mann hat – auf mein Pochen hin – mit dem Rauchen aufgehört (nach 40 Jahren)
Ich getraue mich, mich dort zu positionieren, wo ich will!“*

Diese Zeilen berühren mich immer wieder.
Sie zeigen, wie kraftvoll bewusste, achtsame Berührung wirken kann – wenn sie aus Herz, Präsenz und Respekt entsteht und welche transformierende Kräfte in Bewegung gesetzt werden können, wenn wir uns mit der eigenen Sexualität anfreunden, sie integrieren und wir unsere sexuelles Wesen lieben lernen. 



🌸 Einladung

Vielleicht erkennst du in Annas Geschichte etwas von dir selbst wieder – die Sehnsucht, dich wieder ganz zu spüren, Altes loszulassen und dir selbst mit mehr Liebe zu begegnen.
Wenn du dich auf eine solche Reise begeben möchtest, begleite ich dich gerne auf deinem Weg – mit Achtsamkeit, Präsenz und einem tiefen Vertrauen in die Weisheit deines Körpers.